Zarathustriertum (Mazdaismus) kurz erlärt

kooperationen des Deutschen zarathustrischen Vereins
8. September 2017
Politische Entmachtung der Minderheiten mit Suspendierung eines zarathustrischen Abgeordneten im Iran
11. Oktober 2017
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Zarathustriertum
Das Zarathustriertum ist eine der ältesten Religionen der Welt und geht auf den Religionsstifter Zarathustra zurück. Zarathustra wirkte aller Wahrscheinlichkeit nach Mitte des zweiten Jahrtausends vor Christus. Er nimmt in seiner Kosmologie ein höchstes Schöpfungsprinz des Universums an, das er als «Ahura Mazda» “Herr der Weisheit” (Gott) bezeichnet.

Er sieht die Triade ›Gutes Denken‹, ›Gutes Reden‹ und ›Gutes Handeln‹ als Grundzusammensetzung eines Daseins in Frieden und Harmonie. Er verweist auf die grundsätzliche Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Individuen, die sich fortwährend in einem inneren Kampf zwischen den Kräften des Guten (Spenta Mainyu “konstruktiver Gedanke”), die in der Seele durch Ahura Mazda verankert sind und denen des Bösen (Angra Mainyu “destruktiver Gedanke”), die sich durch äußere Erscheinungen und Einflussnahmen sich wiederspiegeln. Diese dualen Kräfte, Gut und Böse, manifestieren sich bildhaft in Licht und Düsternis, Wahrheit und Lüge. Hinter dem zarathustrischen Denken versteckt sich das Problem vom Ursprung des Bösen, denn das Prinzip Ahura Mazda kann nicht schaffen und zugleich das wollen, was seinem Wesen zuwiderläuft. Es kann nicht der Urheber des Übels und des Bösen sein, da es dann selbst ebenfalls böse und mitschuldig wäre. Nicht Ahura Mazda lässt den Menschen fehlgehen, sondern der Mensch selbst ist es, der falsch denkt, redet und schließlich handelt.

Dieser freiwillig‐innere Kampf gegen das Böse wirkt sich auch auf den Tod des Individuums aus. Der Gang über die Tschinvat-Brücke, ›Brücke der Trennung‹, beschert ihm endgültig das Reich des Lichtes, der Wahrheit und des Guten. Sollte das Böse den inneren Kampf gewinnen, fällt der Mensch in das Reich der Dunkelheit, der Lüge und des Bösen.

Licht ist für Zarathustra, wie das Feuer, als Symbol der Reinheit und Erleuchtung ein Charakteristikum guter Schöpfung. Das Feuer steht also für das richtige Handeln und die Reinheit der Seele auf dem Wege der Glückseligkeit. Daher findet man in zarathustrischen Tempeln ein ewig brennendes Feuer. In manchen Tempeln, wie das Varahram-Âtashkade (das Varahram-Tempel), in der Stadt Yazd im Iran, brennt das Feuer seit Jahrtausenden unentwegt, ohne das es je ausgelöscht wurde. Daher spricht man hier von “ewiger Flamme”.

Im Zuge der Islamisierung Persiens durch Araber floh eine Gruppe Iraner (Zarathustrier) nach Indien, die man heute unter der Bezeichnung “Parsen” (Perser) kennt. Einer der bekanntesten Parsen (Zarathustrier) war Freddie Mercury, der Frontman und Sänger der Rockband Queen.

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